Bombenwetter

Man mag es kaum glauben, aber fast 70 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg ist immer noch nicht komplett „aufgeräumt“ – gestern ist mal wieder eine Fliegerbombe bei Bauarbeiten in der Pirnaischen Vorstadt gefunden worden. Kaum einen Kilometer von der Frauenkirche entfernt lagen 250kg Sprengsatz, für deren Entschärfung 2500 Menschen evakuiert werden mussten. Glücklicherweise hat man die Bombe am frühen Nachmittag gefunden, sodass die Leute abends wieder sicher in ihre Wohnungen konnten.

Vor zweieinhalb Jahren war ich selbst von einer solchen Evakuierung betroffen, nur dass ich zum Zeitpunkt des Bombenfunds gar nicht zu Hause war. Den Tag hatte ich bei Freunden verbracht und wollte mit der Straßenbahn in Richtung meiner Wohnung fahren, als am Hauptbahnhof plötzlich Endstation war. „Bombenfund in der Südvorstadt“ stand an der Anzeige, Durchfahrt verboten und Ausgangssperre für die Anwohner. Ein bisschen war mir schon flau im Magen: sämtliche wichtigen Dokumente, meine Instrumente und natürlich auch die Nachtsachen waren noch in der Wohnung. Mir blieb nix anderes übrig, als umzukehren und meine Freunde um Asyl zu bitten. Natürlich ging die Sache glimpflich aus und so konnte ich am nächsten Morgen wieder nach Hause.

Die gute Nachricht für Ängstliche: seien Sie sicher, in der Dresdner Innenstadt wird es keine Bombenüberraschungen mehr geben! Das gesamte Areal zwischen Frauenkirche und Schloss ist vor der Neubebauung archäologisch untersucht worden und dabei wären die Sprengstoffmonster schon aufgefallen. Und auch im Bereich der Einkaufspassagen entlang der Prager Straße wurde in den letzten Jahren soviel gebaut, dass Reste aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden wären. Genießen Sie also in unbesorgt Ihre Dresden-Zeit!

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