Führung bei Minusgraden

Es ist der 14. Januar und ich begrüße zwei Gruppen von deutschen und italienischen Jugendlichen auf dem verschneiten Theaterplatz für eine Altstadtführung. Solange sie im warmen Bus saßen und den zugegeben wunderschönen Platz mit der Semperoper im winterlichen Schnee sahen waren sie noch ganz begeistert…Doch schon wenige Minuten später gefriert uns allen das Lächeln auf den Lippen. Minus 5 Grad Celsius und Sonnenschein! Weder für sie noch für mich ist es für die Konzentration zuträglich, wenn wir alle paar Sekunden wie hopsende Michelinmännchen vor einer Sehenswürdigkeit stehen bleiben.

Frauenkirche_Winter_lang

Ausgestattet Mützen, Schals & Co. haben auch Kinder Ihren Spaß im kalten Dresden!

Umdenken und woanders stehen als gewohnt: in der Torarkade des Zwingers, oder des Georgenbaus, da wird der messerscharfe kalte Wind gut abgeblockt, beim Fürstenzug langsam vorbei gehen und dann im Einkaufszentrum QF sich neben Edelmarken aufwärmen und schon mal alles Wichtige über den Neumarkt und die Frauenkirche erzählen und dann noch sich die Zeit nehmen und in die Frauenkirche gehen…

Bei kalten Tagen sollte der Besuch in Dresden nicht nur wegen der klirrenden Minusgrade in Erinnerung bleiben. Ein zwei lustige Anekdoten lassen kurzzeitig das sächsische Sibirien – wie es scherzhaft von den Einheimischen genannt wird – vergessen und immer in Bewegung bleiben.

Am Ende hatten wir alle unseren Spaß. Wir konnten uns viel besser das harte Los des einfachen Volkes im Mittelalter oder in der Renaissance und Barock-Zeit vorstellen und waren am Ende doch ganz glücklich, dass Industrialisierung und technischer Fortschritt es fast jedem ermöglicht ein warmes Zuhause zu haben.

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