Treffpunkt: Reiterdenkmal Gerüst

Es ist nicht immer einfach, einen guten Startpunkt für Stadtführungen mit Gästen zu vereinbaren – besonders bei denen, die noch nie zuvor in Dresden waren. Für Technikbegeisterte ist die Ortung mit GoogleMaps und zentimetergenauen GPS-Geräten zwar kein Problem sein, doch die meisten Urlauber verbringen Ihre freien Tage nach wie vor gern offline.

King Johann's equestrian statue as seen from the Zwinger

Ein perfekter Treffpunkt: Reiterdenkmal auf dem Theaterplatz, vom Zwinger aus gesehen

Für uns Gästeführer gilt es zu entscheiden: wer soll gut zu finden sein – der Treffpunkt oder die Gruppe? Wählt man einen bekannten Dresdner Ort – so wie die Martin-Luther-Statue am Neumarkt, direkt vor der Frauenkirche – finden die Gäste ihn sicher, genauso wie vermutlich zehn andere Touristengruppen. Wenn man sich dagegen an einem kleinen, nicht ganz so bekannten Örtchen treffen möchte, kann die ein oder andere Gruppe schon einmal etwas daneben liegen – dafür ist sie anhand der fragenden Gesichter für uns Stadtführer gut zu erkennen. Egal wie man es macht, am Ende zählt, dass wir uns finden 😉

Als wir letzten Sonntag sehr viele internationale Kunden zu Gast hatten, entschieden wir uns für „einfache“  Standorte: dem Eingang der Alten Meister am Zwinger (leicht zu finden), dem Kleinen Schlosshof (sehr leicht zu finden) und dem Reiterdenkmal König Johanns auf dem Theaterplatz, direkt vor der Semperoper (seeeeeeehr leicht zu finden). Als ich am Theaterplatz ankam, war ich dann doch überrascht: König Johann und sein Pferd waren umhüllt von einem Baugerüst. Obwohl ich täglicher Lokalzeitungsleser bin UND den Newsletter der Stadt Dresden beziehe, wusste ich davon nichts. Es scheint, als ob die Stadtvorderen Ihre Restaurierungen wie Friedrich August II angehen: dieser Sohn von August dem Starken ließ nämlich die Katholische Hofkirche „im Geheimen“ bauen – so lange das möglich war…

Ein Gerüst verhüllt Johann und Pferd…

Ich muss zugeben, ich war ein wenig beunruhigt, ob meine Gäste die Reiterstatue hinter dem Gerüst immer noch erkennen würden – klar taten sie das! Für die nächsten Wochen werde ich dennoch vorsichtshalber zum Gerüst anstelle eines Reiterdenkmals einladen.

Willkommen in Dresden, der Stadt des (Wiederauf)Baugeschehens!

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